Mittwoch, 13. Januar 2016

Schlacht um Ostpreußen

Schlacht um Ostpreußen und Beginn einer riesigen Flüchtlingswelle - Ein Rückblick auf die damalige Situation und Flüchtlingskrise

Heute genau vor 71 Jahren begann am 13. Januar 1945 die Schlacht um Ostpreußen. mit einem durch Artilleriefeuer vorbereiteten Angriff der 3. Weißrussischen Front in Richtung Königsberg als Nebenstoß der Weichsel-Oder-Operation.  Sie war die blutigste und längste Schlacht im Jahr 1945 und dauerte bis zum 25. April 1945.
Im Verlauf wurde Ostpreußen dabei von den Russen vom restlichen Deutschland abgeschnitten. So saßen dann nicht nur viele Deutschen Soldaten in der Falle sondern auch große Teile der usprünglichen Zivilbevölkerung, die vor der Russischen Armee flüchtete. Sie konnten nur noch über die Ostsee evakuiert werden, wobei sich auf dem Weg dorthin und dann auch auf dem Meer schreckliche Szenen abspielten.

Das ganze markierte auch den Anfang einer riesigen Flüchltlingswelle von Deutschen ins Kerngebiet Deutschlands. Nach dem Kriegsende kamen dann noch die zahlreichen Heimatvertriebenen dazu. 

Flüchtlinge auf einem Schiff in Königsberg, 1945 / Bildquelle: WIKIPEDIA / Bundesarchiv, Bild 146-1972-093-65 / CC-BY-SA 3.0

Damalige Flüchtlingszahlen
Laut dem Putzger Historischen Atlas von 1970 wurden 1945 und in den ersten Nachkriegsjahren auf dem Gebiet der BRD 3,3 Millionen Flüchtlinge und 9,3 Millionen Vertriebene aufgenommen. Auf dem Gebiet der DDR waren es 3,8 Millionen Vertriebene. Insgesamt nahm also Deutschland gut 16 Millionen Flüchtlinge und Vertriebene auf.
Nebenbei hatte die Bombardements der Alliierten Millionen von Menschen von den Städten aufs Land vertrieben. Diese Personen sind in dieser Statistik nicht mit aufgeführt!

Situation am Kriegsende

Zusätzlich gab es in Deutschland zu Kriegsende über 15 Millionen Zwangsarbeiter, Kriegsgefangene, Deportierte und KZ - Häftlinge, darunter meist Ausländer, die repatriiert werden mussten.
Millionen von Angehörigen der Deutschen Wehrmacht, waren in Kriegsgefangenschaft. Darunter auch wieder viele Ausländer. Manche Verbände des deutschen Heeres  glichen
am Ende des 2. Weltkriegs dem Völkergemisch der Horden eines Dschingis Khan.
Selbst Inder kämpften in Deutschland für das Deutsche Reich, obwohl aber auch weil sie ursprünglich von den Deutschen für einen Unabhängigkeitskrieg von Indien ausgebildet worden waren.

Raymond Cartier schrieb in seinem Buch "Der 2. Weltkrieg" dazu über unser zerbombtes Land:
"... jede Ordnung oder gar Verwaltung war zusammengebrochen. Tausende von Problemen - Polizei, Gesundheit, Versorgung, Entnazifizierung - türmten sich vor ihnen. Hungersnot, Epedemien drohten."

Trotzdem lösten die Deutschen zusammen mit der Hilfe der Siegermächte alle diese Probleme, auch wenn es oft Jahre dauerte bis alle, Heimatvertriebenen und Flüchtlinge eingeschlossen, wieder ein vernünftiges Dach über den Kopf hatten und alle hungrigen Mäuler gestopft werden konnten.

Mein Fazit

Heute sollte man diese große Leistung nicht nur bewundern, sondern sich auch bewusst sein, was wir Deutschen alles schaffen können, wenn wir es nur wollen. In Anbetracht der heutigen Flüchtlingskrise jammern wir sicher auf einem recht hohen Niveau!


1 Kommentar:

  1. Noch zum Thema Sprache:
    Kaum einer hatte Probleme mit der Sprache, aber dafür waren es auch 16 Millionen Flüchtlinge in einer Zeit, wo so viel zerstört war. Es war jedenfalls eine großartige Leistung unserer Väter und Großväter, das alles zu schaffen! Unsere Generation ist da schon irgendwie etwas verweichlicht und jammert auch viel zu viel herum! Auch die damaligen Politiker waren in der Regel aus einem ganz anderen Holz geschnitzt. Die hatten noch nicht so viel Angst vor ihrem Volk wie etwa die G7 - Gipfelteilnehmer letztes Jahr, die sich hinter Stachdraht und Polizeikolonnen verschanzten!

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