Julia Klöckner und der Hitlergruß
Julia Klöckner sagte in einem Interview mit dem "Pfälzischen Merkur" : "Ich mag natürlich auch keinen, der sich mit einem Hitler-Gruß ablichten lässt und Anführer einer Pegida-Demonstration ist. Dennoch ist das Recht auf freie Meinungsäußerung, ..."
Das war für einen Politik-Profi, wie sie es sein sollte, natürlich extrem ungeschickt ausgedrückt, gehört doch das Zeigen des Hitlergrußes nach deutschem Recht nicht zur freien Meinungsäußerung sondern steht unter Strafe. Mit Recht regen sich daher viele darüber auf und für die Presse ist das sicherlich auch ein gefundenes Fressen.
Aber ich denke sie meinte es anders, auch wenn sie sich wie ein Greenhorn auf dem politischen Parkett ausdrückte. Sie meinte wohl in Wirklichkeit in etwa, dass eine Teilnahme bei PEGIDA noch zur freien Meinungsäußerung gehöre, auch wenn da Leute dabei sind, die dort ihre Schmutzfinger zum Nazigruss ausstrecken.
Wenn sie es so gesagt hätte, so wie ich jetzt mal, so lax ausgedrückt als politischer Laie, dann wäre das für sie als Vollblutpolitikerin sicher besser gewesen!
Wenn sie es so gesagt hätte, so wie ich jetzt mal, so lax ausgedrückt als politischer Laie, dann wäre das für sie als Vollblutpolitikerin sicher besser gewesen!
Aber in der Tat, einer CDU-Fraktionsvorsitzenden im rheinland-pfälzischen Landtag darf so was gerade auch in einem Zeitungsinterview nicht passieren, wo oft der Inhalt nach dem Interview noch einmal quer gelesen wird. Bei einem Liveinterview unter Stress mit laufender Kamera ist dagegen so ein Ausrutscher schon mal eher möglich und auch verzeihlich.
Lübke und die Neger
Mich erinnert ihr Aussetzer schon etwas an den damals schon etwas verkalkten Bundespräsidenten Lübke, er litt unter einer fortschreitenden Zerebralsklerose. Aber seine Reden waren viel lustiger als Klöckners Reden, hatten also einen deutlich größeren Unterhaltungswert.
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Heinrich Lübke Briefmarke der Deutschen Bundespost (1964) |
Er war ja für seine Sprüche berühmt berüchtigt und weigerte sich dennoch beharrlich seine Reden vom Blatt abzulesen, wollte also weiterhin frei sprechen, was seine Berater regelrecht in den Wahnsinn trieb.
Heinrich Lübkes Rede am 17.Juni 1965 in Helmstedt / Videoquelle youtube
So begann er in Madagaskar in der Hauptstadt Tananarive(!) eine Rede mit den Worten: "Sehr geehrter Herr Präsident, sehr geehrte Frau Tananarive! ... Die Leute müssen ja auch mal lernen, dass sie sauber werden."
Das mit den "Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Neger!" war wohl erfunden, hätte aber sicher auch gut zu ihm gepasst!
Das mit den "Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Neger!" war wohl erfunden, hätte aber sicher auch gut zu ihm gepasst!
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