Paul von Hindenburg – ein kurzer Lebenslauf
Paul von Hindenburg (1847–1934) war einer der bekanntesten deutschen Militärs und Politiker seiner Zeit.
Im Ersten Weltkrieg erlangte er als Generalfeldmarschall große Popularität, besonders durch die Schlacht bei Tannenberg 1914.
1925 wurde er Reichspräsident der Weimarer Republik und 1932 für eine zweite Amtszeit wiedergewählt.
Hindenburg stand für Stabilität, spielte aber auch eine Schlüsselrolle bei der Machtübertragung an Adolf Hitler im Jahr 1933. Nach seinem Tod im August 1934 wurde er mit großem Staatsakt beigesetzt.
Wie es zu den Hindenburg-Briefmarkenausgaben kam
Schon zu seinen Lebzeiten war Hindenburg eine Symbolfigur für viele Deutsche und für manche auch so eine Art "Ersatzkaiser" in der Republik. Deswegen war es folgerichtig, dass die Deutsche Reichspost auch Briefmarken mit dem Deutschen Reichspräsidenten ausgeben wollte.
Die Hindenburg-Briefmarken im Überblick
Die Hindenburg-Marken erschienen in zahlreichen Wertstufen und Farben. Sie wurden sowohl im Wasserzeichen „Waffeln“ als auch im späteren Wasserzeichen „Hakenkreuz“ gedruckt und gehören heute zu den bekanntesten Dauermarken und Sondermarken des Deutschen Reichs. Sammler finden hier ein weites Feld: vom einfachen Bedarfspost-Beleg bis hin zu seltenen Varianten, Farbunterschieden oder besonderen Stempelverwendungen.
Und hier die Ausgaben im Überblick:
1927, zu seinem 80. Geburtstag, erschien eine erste Briefmarke als Sonderausgabe Zuschlagsserie mit seinem Porträt.
1928 folgte die Freimarkenserie "Reichspräsidenten" mit Friedrich Ebert und Paul von Hindenburg. Es folgten bis 1931 weitere Ergänzungswerte.
1930 wurde als Sonderausgabe jeweils eine Aufdruckmarke mit dem Aufdruck "30. Juni 1930" aus Anlass zum Abzug der Alliierten Truppen im Rheinland auf den beiden Reichspräsidentenmarken Ebert und Hindenburg ausgegeben.
1932 folgte eine neue Serie mit Hindenburgmarken auch Hindenburg Medaillon I genannt
1933 mit neuen Farben und Wasserzeichen Waffeln Hindenburg Medaillon II
1933/36 mit Wasserzeichen Hakenkreuz Hindenburg Medaillon III
1934 zu seinem Tod Marken der Medaillonausgabe III mit Trauerrand
Die Medaillon Serien I - III mit dem markanten Porträt im Ovalrahmen waren bis in die Zeit des Zweiten Weltkriegs hinein in Gebrauch und wurden erst am Kriegsende im Mai 1945 ungültig, wobei Schwärzungen noch bis zum August 1945 im Umlauf waren.
Hindenburg-Aufdruckmarken in den besetzten Gebieten
Während des Zweiten Weltkriegs wurden Hindenburg-Marken in mehreren besetzten Gebieten mit Aufdrucken versehen, um sie dort als gültiges Zahlungsmittel im Postverkehr zu verwenden. Dazu zählen:
- Generalgouvernement (Polen): Überdruck „Deutsche Post Osten“ mit neuen Wertangaben in Groschen und Złoty (gültig 1939–1940).
- Elsass: Aufdruck „Elsaß“ (gültig ab August 1940 bis Ende 1941).
- Lothringen: Aufdruck „Lothringen“ (gültig ab August 1940 bis Ende 1941).
- Luxemburg: Aufdruck „Luxemburg“ (gültig ab Oktober 1940 bis Ende 1941).
Für das Protektorat Böhmen und Mähren hingegen gab es keine Hindenburg-Aufdruckmarken – dort wurden andere Ausgaben verwendet.
Fazit
Die Hindenburg-Briefmarken sind nicht nur ein faszinierendes philatelistisches Sammelgebiet, sondern auch ein Spiegel deutscher Geschichte. Sie dokumentieren eine Epoche des Übergangs von der Weimarer Republik zum „Dritten Reich“ und zeigen zugleich, wie stark Briefmarken auch politische Symbolik transportierten.
Film zum Thema
In nächster Zeit plane ich einen Film zum Thema auf meinem YouTube-Kanal
Bitte beachte dazu auch unsere Angebote im Sammlershop Schmidtkonz
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen