Dienstag, 2. September 2025

Die Hindenburg-Briefmarken des Deutschen Reichs

Paul von Hindenburg – ein kurzer Lebenslauf

Paul von Hindenburg (1847–1934) war einer der bekanntesten deutschen Militärs und Politiker seiner Zeit. 

Paul von Hindenburg auf Briefmarke 1930

Paul von Hindenburg als Leutnant 1866

Hindenburg als Major, um 1890

Im Ersten Weltkrieg erlangte er als Generalfeldmarschall große Popularität, besonders durch die Schlacht bei Tannenberg 1914. 

Paul von Hindenburg, Fotoporträt von Nicola Perscheid, um 1915


Hindenburg und Ludendorff im Großen Hauptquartier in Bad Kreuznach, 1917

1925 wurde er Reichspräsident der Weimarer Republik und 1932 für eine zweite Amtszeit wiedergewählt. 

Paul von Hindenburg 1932 als Reichspräsident

Hindenburg stand für Stabilität, spielte aber auch eine Schlüsselrolle bei der Machtübertragung an Adolf Hitler im Jahr 1933. Nach seinem Tod im August 1934 wurde er mit großem Staatsakt beigesetzt.

Wie es zu den Hindenburg-Briefmarkenausgaben kam

Schon zu seinen Lebzeiten war Hindenburg eine Symbolfigur für viele Deutsche und für manche auch so eine Art "Ersatzkaiser" in der Republik. Deswegen war es folgerichtig, dass die Deutsche Reichspost auch Briefmarken mit dem Deutschen Reichspräsidenten ausgeben wollte.

Die Hindenburg-Briefmarken im Überblick

Die Hindenburg-Marken erschienen in zahlreichen Wertstufen und Farben. Sie wurden sowohl im Wasserzeichen „Waffeln“ als auch im späteren Wasserzeichen „Hakenkreuz“ gedruckt und gehören heute zu den bekanntesten Dauermarken und Sondermarken des Deutschen Reichs. Sammler finden hier ein weites Feld: vom einfachen Bedarfspost-Beleg bis hin zu seltenen Varianten, Farbunterschieden oder besonderen Stempelverwendungen.

Und hier die Ausgaben im Überblick:

1927, zu seinem 80. Geburtstag, erschien eine erste Briefmarke als Sonderausgabe Zuschlagsserie mit seinem Porträt. 

1928 folgte die Freimarkenserie "Reichspräsidenten" mit Friedrich Ebert und Paul von Hindenburg. Es folgten bis 1931 weitere Ergänzungswerte.

1930 wurde als Sonderausgabe jeweils eine Aufdruckmarke mit dem Aufdruck "30. Juni 1930" aus Anlass zum Abzug der Alliierten Truppen im Rheinland auf den beiden Reichspräsidentenmarken Ebert und Hindenburg ausgegeben.

1932 folgte eine neue Serie mit Hindenburgmarken auch Hindenburg Medaillon I genannt

1933 mit neuen Farben und Wasserzeichen Waffeln Hindenburg Medaillon II

1933/36 mit  Wasserzeichen Hakenkreuz Hindenburg Medaillon III

1934 zu seinem Tod Marken der Medaillonausgabe III mit Trauerrand

Die Medaillon Serien I - III  mit dem markanten Porträt im Ovalrahmen  waren bis in die Zeit des Zweiten Weltkriegs hinein in Gebrauch und wurden erst am Kriegsende im Mai 1945 ungültig, wobei Schwärzungen noch bis zum August 1945 im Umlauf waren.

Hindenburg-Aufdruckmarken in den besetzten Gebieten

Während des Zweiten Weltkriegs wurden Hindenburg-Marken in mehreren besetzten Gebieten mit Aufdrucken versehen, um sie dort als gültiges Zahlungsmittel im Postverkehr zu verwenden. Dazu zählen:

  • Generalgouvernement (Polen): Überdruck „Deutsche Post Osten“ mit neuen Wertangaben in Groschen und Złoty (gültig 1939–1940).


  • Elsass: Aufdruck „Elsaß“ (gültig ab August 1940 bis Ende 1941).

  • Lothringen: Aufdruck „Lothringen“ (gültig ab August 1940 bis Ende 1941).


  • Luxemburg: Aufdruck „Luxemburg“ (gültig ab Oktober 1940 bis Ende 1941).

Für das Protektorat Böhmen und Mähren hingegen gab es keine Hindenburg-Aufdruckmarken – dort wurden andere Ausgaben verwendet.

Fazit

Die Hindenburg-Briefmarken sind nicht nur ein faszinierendes philatelistisches Sammelgebiet, sondern auch ein Spiegel deutscher Geschichte. Sie dokumentieren eine Epoche des Übergangs von der Weimarer Republik zum „Dritten Reich“ und zeigen zugleich, wie stark Briefmarken auch politische Symbolik transportierten.

Film zum Thema

In nächster Zeit plane ich einen Film zum Thema auf meinem YouTube-Kanal

Bitte beachte dazu auch unsere Angebote im Sammlershop Schmidtkonz

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen