Gold glänzt – ist doch nicht immer echt: Diese Tipps helfen Sammlern, Nachprägungen der Reichsgoldmünzen zu erkennen.
In den späten 1950er‑ und frühen 1960er‑Jahren stellten u.a. Dr. Karl‑Heinz Schmidt und seine Schwester Ilona Hausmann extrem hochwertige Nachprägungen von Goldmünzen des Kaiserreichs her.
Sie nutzten moderne Maschinen (u. a. Funkenerosionsgeräte und Rändelwerke), um täuschend echte Stempelkopien zu fertigen.
Die Münzen wurden sogar über Banken vertrieben und galten lange als „Original Reichsgold‑Nachprägungen“.
Obwohl diese Nachprägungen auch aus Gold waren, bevorzugen natürlich Sammler die originalen Goldmünzen des Deutschen Kaiserreichs, auch wegen dem Sammlerwert.
Dazu eine Checkliste für die Echtheitsprüfung von Reichsgoldmünzen:
Gewicht und Maße prüfen
- 20 Mark = 7,965 g, Durchmesser 22,5 mm
- 10 Mark = 3,982 g, Durchmesser 19,5 mm
- 5 Mark = 1,9912 g, Durchmesser 17,0 mm
➡️ Abweichungen von mehr als 0,05 g oder 0,1 mm sind verdächtig.
Randschrift kontrollieren
- Original bei der 20 Mark Münze: „GOTT MIT UNS“ mit klaren, scharfkantigen Buchstaben.
- Nachprägungen: oft leicht „weich“ oder unregelmäßig, manchmal zu gleichmäßig.
Prägequalität vergleichen
- Originale zeigen kleine Prägeschwächen, da die Stempel im Umlauf waren.
- Nachprägungen wirken oft zu perfekt – gleichmäßige Flächen, keine typischen Abnutzungen.
Patina und Altersspuren beachten
- Originale haben meist leichte Kratzer, Umlaufspuren oder eine natürliche Goldpatina.
- Nachprägungen glänzen oft „frisch“ und wirken unnatürlich gleichmäßig.
Detailvergleich mit Referenzstücken
- Adlerfedern, Haarstrukturen, Gesichtszüge: kleine Unterschiede verraten Nachprägungen.
- Nutze Kataloge (z. B. Jaeger) oder geprüfte Vergleichsstücke.
Metallanalyse
- Schmidt‑Hausmann nutzte echtes Gold, aber die Legierung kann leicht abweichen.
- Moderne Tests: Dichteprüfung, Röntgenfluoreszenz (XRF).
Expertenrat einholen
- Bei Unsicherheit: Münzhändler, Auktionshäuser oder Numismatische Gutachter prüfen lassen.
- Seriöse Händler geben Echtheitsgarantien.
📌 Fazit
Nachprägungen sind oft extrem gut gemacht, aber durch zu perfekte Prägung, Unterschiede in der Randschrift und fehlende Altersspuren erkennbar. Mit dieser Checkliste hast du eine klare Orientierung.

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