Hat die EU zuvor hauptsächlich Unternehmer und Website-Betreiber mit Bürokratie genervt, trifft es jetzt zur Abwechslung auch mal zusätzlich die Arbeitnehmer, die in Zukunft wohl wieder "Stechuhren" betätigen müssen, also nach einem EuGH-Urteil wieder ihre Arbeitszeiten minutengenau erfassen müssen!
Sicher wird man die Stechuhren wohl durch mobile Apps ersetzen müssen, aber auf alle Fälle wird es wieder ein großer Bürokratieaufwand werden. In der heutigen modernen Arbeitswelt, ist so ein Vorgehen auch nicht mehr zeitgemäß. Was bei Arbeitern am Fließband noch sinnvoll erscheinen mag, ist für den modernen Menschen in einer modernen Arbeitswelt mit Dingen wie Home-Office, arbeitsbedingten weltweiten Reisen zu Kunden oder hoch wissenschaftlichen Arbeiten z.B. im Bereich der Forschung nicht vernünftig praktizierbar.
Möge so was doch mal in die Gehirne, ich möchte schon fast sagen "Beamtenschädeln" der Verantwortlichen in der EU hineingehen!
Ich selbst erlebte noch die dunkle Zeit mit Stechuhr & Co. Von 1991 - 2002 war ich bei Siemens tätig, bevor ich mich selbstständig machte. Die erste Zeit mit der Stechuhr bei Siemens, bevor dort endlich eine dann wirklich angenehme Vertrauenszeit eingeführt wurde, war total nervig und für Softwareentwickler, wie ich einer damals war, absolut unzeitgemäß. Klein-Klein wurde da großgeschrieben. Es wurden einem sogar noch 5 Minuten Arbeitszeit nach dem Betätigen der Stechuhr als Wegezeit abgezogen und man durfte nur innerhalb einer Kernzeit von 7:15 bis 17:30 arbeiten und musste genau 45 Minuten lang Mittag machen, damit ja keiner über die gesetzliche 10 Stunden - Grenze pro Tag kommen konnte!
Dieses starre Reglement hatte sich übrigens nicht die Chefetage von Siemens ausgedacht, sondern wurde auf Druck der IGM lange Zeit aufrecht erhalten. Und jetzt jubeln die Gewerkschaften ja auch wieder über dieses überbürokratische Urteil. In der heutigen modernen Arbeitswelt, wo vielen Menschen die Arbeit auch Spaß macht, sind solche starren Systeme wie damals eigentlich undenkbar.
Aber offensichtlich will man in der EU und auch in Deutschland die Zeit zurückschrauben. Bei vielen Gesetzen und Reglungen zum Internet kann man das ja auch verfolgen.
Ich denke, so wird Europa endgültig den wirtschaftlichen Anschluss an den Rest der Welt verlieren und zudem auch die Akzeptanz bei den Europäern.
Es wäre schade, wenn die an sich gute Idee der EU an Bürokratismus und leider auch überbordenden Lobbyismus scheitern würde!
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